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Psychosomatik: Bedeutung der Leber / Leberprobleme
Die Psychosomatik betrachtet den Körper und Geist als eine untrennbare Einheit und stellt bei körperlichen Problemen stets Fragen nach den entsprechenden geistigen Aspekten. In der folgenden Übersicht wird die Bedeutung der Leber und Leberprobleme in verschiedenen Systemen zusammengefasst, um Ihnen Anregungen zu geben, wie Sie sich bei Leberproblemen selbst hinterfragen können.
Die Konzeption und historische Entwicklung der Psychosomatik
Die Idee und Geschichte der Psychosomatik basiert darauf, dass der Körper mit uns über die Sprache der Symptome kommuniziert und uns Botschaften sendet, wenn wir aus dem Gleichgewicht geraten. Wenn wir die Körpersprache verstehen und die darin enthaltenen Botschaften deuten können, finden wir wieder unsere Balance.
Die Medizin hat in den letzten hundert Jahren enorme Fortschritte gemacht. Es gibt mittlerweile für fast alle Krankheiten mehrere Behandlungsmethoden. Allerdings sollten wir bedenken, dass die Menschheit noch nie so krank war wie heute. Die Medizin trennt immer noch Körper und Seele voneinander.
Bereits vor rund 2400 Jahren sagte Sokrates: „Es gibt keine von der Seele getrennte Krankheit des Körpers.“ Dennoch lehnen viele Menschen die Psychosomatik immer noch ab oder sehen sie nur bei bestimmten Krankheiten als relevant an.
In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit der Leber, die in der Vergangenheit als der Sitz der Gefühle angesehen wurde. Deshalb findet man in vielen Redensarten Ausdrücke wie:
- Wenn jemand „eine Laus über die Leber läuft“, ist er verärgert.
- Wer „frei von der Leber weg spricht“, äußert seine Meinung ohne Hemmungen.
- Eine „beleidigte Leberwurst“ ist grundlos verärgert.
Funktionen, Beschwerden und Erkrankungen im Überblick
Die Leber, unser schwerstes Organ mit einem Gewicht von 1200 g – 1500 g, ist eng mit den vielfältigen Funktionen unseres Körpers verbunden. Sie speichert Energie, produziert Energie, reguliert den Eiweißstoffwechsel und entgiftet. Man kann sich die Leber als eine Art chemische Fabrik vorstellen, die Stoffe abbaut, aufbaut oder umwandelt.
Die Leber produziert etwa 15 ml Gallenflüssigkeit pro Kilogramm Körpergewicht. Die Galle entsteht durch den Abbau des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin.
Häufige Beschwerden sind akute und chronische Entzündungen der Gallenblase. Die Gallenproduktion und -funktion sind stark eingeschränkt, bevor sich Gallensteine bilden. Psychosomatisch betrachtet geht diesem Prozess oft eine lange seelische Durststrecke voraus.
Lebererkrankungen treten meist aufgrund von Überbelastung auf – zu viel Fett, zu viel Essen, zu viel Alkohol, zu viele Drogen, zu viele emotionale Belastungen.
Symptome von Leberbeschwerden können Appetitlosigkeit, Übelkeit, Fettunverträglichkeit, Müdigkeit, Hautveränderungen, Völlegefühl, Oberbauchbeschwerden und Gelenkbeschwerden sein.
Mögliche Erkrankungen der Leber umfassen Gelbsucht, Hepatitis, Leberzirrhose, alkoholbedingte Schäden, akutes Leberversagen und Tumore.
Die Bedeutung der Säfte-Lehre und der vier Temperamente
Um die Funktion und Störungen der Leber besser zu verstehen, ist es hilfreich, die Säfte-Lehre und die vier verschiedenen Temperamente des Menschen kennenzulernen.
- Melancholie: Element Erde – schwarze Galle – Pfortaderblut
- Sanguinik: Element Luft – rote Galle – arterielles Blut
- Phlegmatik: Element Wasser – weiße Galle – Schleim Galle
- Cholerik: Element Feuer – gelbe Galle – Galle
Die Leber aus astrologischer Sicht
Die einzelnen Tierkreiszeichen zeigen tatsächlich Unterschiede in Bezug auf körperliche Anfälligkeiten. In der Astrologie wird der Schütze und der Planet Jupiter mit der Leber sowie den damit verbundenen Funktionen des Fettstoffwechsels und der Entgiftung in Verbindung gebracht.
Jupiter wird als Symbol für Wachstum und Expansion betrachtet. Er versucht, aus unseren Erfahrungen den größtmöglichen Nutzen für unsere persönliche Weiterentwicklung zu ziehen. Aus diesen Erfahrungen formt sich unsere Lebensphilosophie und Weltanschauung. Jupiter mobilisiert das Verlangen des Menschen nach Wachstum und wird als Symbol für die Suche nach Sinnhaftigkeit betrachtet.
Eine unbewusste und unreife Einflussnahme des Schützen zeigt sich in Form von Maßlosigkeit und Übertreibung. Die Energie des Schützen kann sowohl positive als auch negative Wachstumsprozesse bewirken. Jupiter möchte uns lehren, das richtige Maß zu finden und weise mit der Fülle des Lebens umzugehen. Schwierige Konstellationen von Jupiter können auf Störungen im Blutbild hinweisen, eine Degeneration der Körperfette verursachen und zu Leberproblemen führen.
Überbelastung und psychosomatische Wechselwirkungen
Die Leber reagiert empfindlich auf Überbelastung. Als entgiftendes Organ besitzt sie die Fähigkeit, zwischen Giftstoffen und ungiftigen Substanzen zu unterscheiden. Wenn einem Menschen das Ziel und der Sinn des Lebens fehlen, kann dies die Leberfunktion beeinträchtigen.
Ebenso können ein übermäßiger geistiger Anspruch und das Überschreiten von Grenzen ohne angemessene Grundlage die Verarbeitungskapazität der Leber übersteigen. Die psychosomatischen Wechselwirkungen wirken sich negativ auf das körperliche Organ aus. In der Naturheilkunde wird dies als „Leberdepression“ bezeichnet, die im fortgeschrittenen Alter und mit nachlassender Leberfunktion auftreten kann.
Leber und die geistig-seelische Entsprechung
Das Leben umgibt uns überall. Kontinuierlich finden Prozesse statt, die den natürlichen Gesetzen des Lebens folgen. In unserem Körper geschieht dasselbe – alles ist in Bewegung und wird ständig auf- und abgebaut. Es entstehen unaufhörlich neue Zellen, die wachsen und sich verändern. All dem liegt eine treibende geistig-seelische Kraft zugrunde.
Diese Kraft ist unsichtbar und stellt die Lebens- und Regulationskraft des Menschen und der Natur dar. Im Falle der Leber repräsentiert sie unsere Weltanschauung, Moral und Ethik, Gerechtigkeit und Ordnung sowie das Verantwortungsbewusstsein, das aus unserer Erweiterung des Bewusstseins im Zusammenhang mit dem göttlichen Plan entsteht.
Die Leber in der TCM
Die Schlüssel zur Gesundheit liegen im harmonischen Zusammenspiel aller Funktionen von Leber und Gallenblase sowie im Wachstum der Energien und der gezielten Freisetzung, die daraus resultiert.
In der chinesischen Medizin werden Leber und Gallenblase dem Holzelement zugeordnet. Diese Energie dehnt sich aus und wächst nach außen wie ein Baum. Alle Pflanzen und Bäume benötigen Raum, um zu wachsen und sich zu entfalten. Unter Druck und Enge ist dies unmöglich, weshalb die Leber mit Wut und Ärger reagiert, wenn ihr Raum eingeschränkt wird. Wenn Ärger unterdrückt wird, reagiert der Körper mit Gallensteinen. Seelische und emotionale Stagnationen beeinträchtigen den Kreislauf von Leber und Galle negativ.
Die chinesische Medizin bietet verschiedene Therapiemethoden an, um diesem Zustand entgegenzuwirken. Durch Akupunktur kann man beispielsweise gezielt auf die einzelnen Funktionen von Leber und Galle eingehen. Dadurch werden sie quasi daran erinnert, ihre gesunde Funktionsweise aufzubauen. Bestimmte Akupunkturpunkte unterstützen die harmonische Wirkung der Leber und fördern die Entspannung.
Wenn bereits eine Lebererkrankung vorliegt, können bestimmte chinesische Kräuter Wunder bewirken. Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) zielt darauf ab, den Körper dabei zu unterstützen, seine natürliche Funktionsweise wiederzuentdecken. Der Körper soll die Regulation der Funktionen selbst übernehmen. Nur so kann eine gesunde Balance wiederhergestellt werden.
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